Vom Werden und Sein des Kleingartenvereins Medinghoven

Am 23.April 1980 eröffneten der damalige Vorsitzende des Kreisverbandes Bonn der Kleingärtner, Herr Stephan, und die damalige Vorsitzende des Kleingärtnervereins Derletal, Frau Sommer, die erste Versammlung für uns Pächter der 28 Gärten in Medinghoven. Unter uns waren viele "blutige" Gartenanfänger, die aber schon in dieser ersten Versammlung Rat und Hilfe von "alten Hasen" zugesprochen bekamen. Bei dieser ersten Sitzung wurde u.a. der Name "Kleingärtnerverein Medinghoven" festgelegt. Unser erster Vereinsvorsitzende, Herr Hesse, hatte mit unzähligen praktischen und formellen Hürden zu kämpfen, ehe unser Verein zu der blühenden Anlage von heute zusammenwachsen konnte. Diese mühevolle Aufgabe wurde dann auch mit einer Ehrenmitgliedschaft im Verein honoriert, als unser Gründungsvorsitzender aus Altersgründen seinen Garten an neue Gartenfreunde weitergab.


"Und die Erde war wüst und leer . . ."
An diesen Satz aus dem Anfang des Alten Testamentes fühlten sich viele von uns erinnert, als sie zum ersten Mal vor dem Stück Land standen, das ihr Garten sein bzw. werden sollte. Aus einem Stück gerodeter Obstplantage würde nun jeder sein persönliches Kleinod schaffen müssen. Mit hoher Motivation, starker Energie und großem Eifer gingen alle in der Folgezeit an die schweißtreibende Arbeit, den vorhandenen Lehm- und Kiesboden zu verbessern, zu graben, zu pflanzen, Betonfundamente anzulegen und mit gegenseitiger Hilfe darauf Lauben aus Beton-Fertigteilen zusammenzusetzen.
Mit echtem Pioniergeist schafften wir es, das ehemalige Ödland in blühende und auch, mit etwas Geschick und Glück, in ertragreiche Gärten umzuwandeln. Unsere Gärten haben das ganz große Handikap, von einem Streifen hohen und dichten Nadelwald in zwei Hälften geteilt zu sein, der, weil es gleichzeitig auch mühevoll ist, den steilen Pfad zwischen den Gärten hinauf- oder hinabzusteigen, ein manchmal doch recht schwieriges Hindernis ist, ein gemeinschaftliches Vereinsleben zu pflegen. Dass es ein solches Vereinsleben allerdings gibt, beweisen unter anderem die gut besuchten Sommerfeste in unserer Anlage. Man kennt sich oft seit Jahren, Nachbarschaftshilfe ist selbstverständlich und neue Mitglieder werden mit vielen guten Ratschlägen in der Gartenbearbeitung und einer regelrechten "Pflanzentauschbörse" willkommen geheißen. Wir sind ein kleiner Verein, haben nicht einmal ein Vereinshaus, aber immerhin ein Gerätehaus, dessen vereinseigenes Inventar unser fachkundiger Wart seit vielen Jahren sorgsam pflegt und behütet.

Unser Verein ist mit seinen jetzt 38 Lenzen noch recht jung, hat aber wohl seine Sturm- und Drangzeit bereits hinter sich gelassen. Wir erlebten Höhen, wie zum Beispiel die herrlichen Feste oder gegenseitigen Hilfen und gemeinschaftliche Arbeiten, bei den wir immer begeistert bei der Sache sind. Wir machten aber auch Tiefen durch, in den es die verschiedenen Vorstände nicht immer leicht hatten, unterschiedliche Meinungen und Vorstellungen von Gartenfreunden mit unserer Satzung und dem Berg von Vorschriften, der unser Vereinsleben regelt, gütlich in Einklang zu bringen.